Unser Kunstbereich und die Akademie der Künste
„SPURENSICHERUNG. Die Geschichte(n) hinter den Werken“. Schüler:innen der 7C haben die aktuelle Ausstellung mit ermöglicht, indem sie für den "Audioguide" die Texte verfasst und diese im Tonstudio der Akademie gesprochen haben. Ihre Texte und Stimmen begleiten also durch die Ausstellung.
- Fotoprojekt im 1. Semester: „Spurensicherung. Geschichten hinter den Dingen“
Im Rahmen unseres Fotoprojekts hat unser Kunstkurs von Frau Dr. Pack mit der Fotografin Jordis Schlösser von der Fotoagentur OSTKREUZ zusammengearbeitet. Wir haben uns mit dem Thema Fotografie als Spurensuche und -sicherung beschäftigt, das mit der aktuellen Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“ in der Akademie der Künste (AdK) am Pariser Platz zusammenhängt. Der Gedanke dabei war, die Spuren von etwas Vergangenem abzubilden, ohne das Ereignis selbst in den Vordergrund zu rücken, sodass ein eigenes Bild im Kopf der Betrachtenden entsteht.
Über den Zeitraum von zwei Monaten ist Frau Schlösser zu uns in die Schule gekommen und hat uns zunächst eine Einführung in das Thema gegeben, bevor wir uns dann selber an die Arbeit gemacht haben. Zu Beginn des Prozesses hat jeder einen persönlichen Gegenstand mitgebracht und die Geschichte dahinter erzählt. Durch diesen Einstieg kamen wir auf erste Ideen, wie man solche Geschichten „hinter den Dingen“ mit der Fotokamera ans Licht holen könnte.
Als praktische Foto-Übung sollten wir dann verschiedene „Zustände eines Apfels“ fotografisch festhalten, was wir im Kunstraum mit viel Freude und originellen Ideen umgesetzt haben. (Abbildung 1) Danach kam die eigentliche Arbeit. Während manche sofort ein Thema im Kopf hatten, war der Prozess der Ideenfindung für andere ein recht schwieriger Prozess. So war ja grundsätzlich alles möglich, was zum Konzept der „Spurensicherung“ passte. Um unsere Ideen zu veranschaulichen, haben wir Storyboards gezeichnet. Die Umwandlung von einem abstrakten Konzept zu einer Fotoreihe, die dieses mit fotografischen Mitteln ausdrückt, war sehr interessant.
Abb. 1: Fotografische Übung im Kunstraum (Foto: Jordis Schlösser)
Die eigentlichen Fotos haben wir mit Kameras der AdK nach der Schule und vor allem in den Herbstferien aufgenommen. Das war natürlich für jeden ein unterschiedliches Erlebnis. Manche haben ihre Inspiration an Urlaubsorten in den Herbstferien oder an Orten in und außerhalb von Berlin gefunden. Andere haben sich mit ihren Hobbys oder ihrer Familiengeschichte auseinandergesetzt.
Bei der finalen Auswahl der Fotos für die verschiedenen Serien hat uns Frau Schlösser wieder geholfen, wobei vor allem darauf zu achten war, nicht nur die persönlichen Lieblingsfotos auszusuchen, sondern zu gucken, welche am besten zum Thema und zur gewünschten Erzählung passen.
Am Ende hat dann jeder seine Fotoreihe vor dem Kurs präsentiert und kurz die Hintergründe und Motivation erläutert. Danach wurden insgesamt zehn Reihen ausgewählt, die in zwei Runden in der AdK ausgestellt wurden. Teil 2 unserer kleinen Ausstellung ist jetzt noch bis zum 22. Januar 2023 im Rahmen der Ausstellung „Spurensicherung“ zu sehen.
Besonders schön war, dass die Schüler:innen, die diese Fotos gemacht haben, ihre Arbeiten selber zusammen mit Frau Schlösser und dem Künstler Rolf Giegold vom Vermittlungsprogramm „Kunstwelten“ der Akademie der Künste in den Ausstellungsräumen hängen durften. Sie nutzten den Zeitraum der regulären Kunst-Doppelstunde, um die Abfolge der Fotoreihen mit den beiden Experten festzulegen und anschließend gemeinsam zu hängen. (Abbildung 2) Zeitgleich bereitete der Rest des Kurses eine Ausstellung aller Fotoarbeiten in der Schule vor.
Abb. 2: Die Fotografin Jordis Schlösser mit den Schülerinnen in der AdK (Foto: Rolf Giegold)
Insgesamt war das Fotoprojekt sehr interessant. Durch die Möglichkeit, mit einer professionellen Fotografin zusammenzuarbeiten, haben wir eine neue Perspektive auf ihren kreativen Prozess und Beruf bekommen. Dass wir unsere Ergebnisse dann auch noch in der AdK ausstellen durften, war natürlich eine besonders schöne Erfahrung. Jetzt wissen wir, wie viel Arbeit nicht nur in die Kunstwerke selbst, sondern auch in die Gestaltung einer Ausstellung fließt.
Lola R., Schülerin des 1. Semesters
Lola R.: Flughafen Tempelhof
Als Thema für meine Spurensuche habe ich den Flughafen Tempelhof als geschichtlichen Ort in der Gegenüberstellung zur heutigen Nutzung gewählt.
Marie Huthmann: Erinnerungen, die an meinen Geburtsort in Lateinamerika gebunden sind
Bildtitel: „El árbol de Navidad“ im Baumständer, „La gallina“ unter Kaninchen, „Platanos“ in der Eibe, „Pajaros“ im Blumenstrauß, Ich in einem „Silla de abuelitas“
Marie Huthmann. Marie Sol, geb. am 13. August 2006 in Managua, Nicaragua – Bau der Berliner Mauer oder Geburtstag von Fidel Castro –
Julius Schmitzer: Rangierbahnhof Tempelhof – zwischen Mensch und Wildnis
Wo findet man Spuren vergangener Ereignisse? Am besten dort, wo diese dabei sind zu verschwinden. Ich habe den Naturpark Schöneberger Südgelände aufgesucht, den ehemaligen Rangierbahnhof Tempelhof, der 1952 stillgelegt wurde. Neben rostigen Schienen, Weichen und zerfallenen Gebäuden lässt sich zwischen Bäumen, Sträuchern, Laub und Moos auch noch eine Lokomotive der Baureihe 50 der Deutschen Reichsbahn finden.
Pavel Spindeac: Mein Leben in Bildern
Die Fotos zeigen Dinge oder Aktivitäten, die eine besondere Bedeutung für mich hatten oder noch haben, zum Beispiel meine ersten Zeichnungen, die ich in Deutschland gezeichnet habe.
- Audioguide für die Ausstellung „Spurensicherung“ in der Akademie der Künste
Schüler:innen der 7c haben die aktuelle Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“ in der Akademie der Künste mit ermöglicht, indem sie für den „Audioguide“ die Texte verfasst und diese im Tonstudio der Akademie gesprochen haben. Ihre Texte und Stimmen begleiten also durch die Ausstellung.
Die Zusammenarbeit erfolgte unter der künstlerischen Leitung von Herrn Giegold von „Kunstwelten“ der Akademie der Künste, unterstützt von der Klassen- und Deutschlehrerin Frau Dölle und Frau von Schmidt-Pauli-Haux im Kunstunterricht.
Welchen Einfluss hatten die nationalsozialistische Diktatur, der Zweite Weltkrieg oder die deutsch-deutsche Teilung auf die Besitzgeschichte von Kunstwerken, Büchern und Kulturobjekten? Auf welchem Weg sind Sammlungsstücke in öffentliche Institutionen gelangt? Wozu verpflichtet Kunstbesitz?
Die Akademie-Ausstellung „SPURENSICHERUNG. Die Geschichte(n) hinter den Werken“, die noch bis zum 22. Januar 2023 am Pariser Platz gezeigt wird, geht diesen Fragen nach. Ausgangspunkt sind neue Erkenntnisse über die Herkunft von Sammlungsobjekten der Akademie der Künste. Dazu gehören verschollene Manuskripte des Philosophen Walter Benjamin und die von der Gestapo beschlagnahmte Bibliothek des Kunstkritikers Alfred Kerr, verloren geglaubte Ölskizzen von Carl Blechen oder auch die Gemäldesammlung von Otto Nagel, die zu DDR-Zeiten akquiriert wurde.